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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 43

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
F 43 erhob Ludwig dennoch Ansprche auf die spanische Niederlande, weil dort das Devolutionsrechts gelte, wonach Kindern erster Ehe das, was whrend-dessen erworben sei, zufalle. In kurzer Zeit bemchtigte sich Ludwig des Landes; da dieses Vorgehen des Knigs die Besorgnis Hollands erweckte, schlo es mit England und Schweden die s. g. Tripelallianz (Dreibund). Ludwig sah sich infolge-dessen gezwungen, in Aachen Frieden (1668) zu schlieen, durch den ihm zwlf Städte in Flandern zuerkannt wurden. d) Der Hollndische oder der zweite Raubkrieg. (1672-1679). Um das freie, handelsmchtige Holland zu vernichten, bemhte sich Ludwig erfolgreich, die Tripelallianz zu lsen und England und Schweden auf seine Seite zu bringen; auch zwei deutsche Fürsten, der Kurfürst von Cln und der mnsterische Frstbischof Bernhard von Galen, schlssen sich den Franzosen an; Holland dagegen fand nur an dem Kurfrsten Friedrich Wilhelm v-on Brandenburg einen Bundesgenossen. In schnellem Siegeslaufe eroberte Ludwig fast das ganze Land. Der Groe Kurfürst, der an Holland und dem Kaiser keine Untersttzung fand, sah sich gezwungen. Frieden (zu Vossem) zu schlieen. Holland war in Not! Die Hollnder machten den Prinzen Wilhelm Iii. von Oranien zum Statthalter, durchstachen die Dmme und setzten sast das ganze Land unter Wasser; die Franzosen muten sich zurckziehen. Die Verwstung der Pfalz und die Verheerung der spanischen Niederlande durch die Franzosen unter Tu renne veranlate den Kaiser Leopold, ferner Spanien und Holland, sich gegen den gemeinsamen Feind zu Verbnden; der Groe Kurfürst schlo sich ebenfalls an, und auch der deutsche Reichstag schickte an Frankreich die Kriegserklrung. Die Verbndeten richteten aber wegen ihrer Uneinigkeit wenig aus. Ludwig, den nach dem Tode seines tchtigen Feldherrn Turenne das Kriegsglck verlassen hatte, suchte seine Gegner zu trennen und mit jedem einzelnen zu verhandeln. Im Frieden zu N hm wegen (1678) ging Holland schadlos aus, Spanien verlor die Franche Comt6, das Reich Freiburg im Breisgau. Der Groe Kurfürst sah sich durch den Frieden zu St. Germ a in um seine Hoffnungen auf Pommern betrogen. c) Die Reunionen. (1681-1684). Im zweiten Raubkriege hatte Ludwig die Uneinigkeit und Schwche Deutschlands kennen gelernt; das machte ihn noch anmaender. Durch die s. g. Reunionskammcrn (reunion = Wiedervereinigung) lie er untersuchen und feststellen, welche Gebietsteile zu den Lndern gehrten, die Frankreich im Westflischen Frieden zugesprochen waren. Diese Gebiete erklrte Ludwig alsdependenzen"(Znbehr> und stellte sie sofort unter franzsische Herrschaft. Jmjahrel681 wurde auch Stra brg mitten im Frieden von dem franzsischen General Lonvois berfallen und fr Frankreich in Besitz genommen. Der Kaiser war durch den Trkenkrieg so sehr in Anspruch genommen, da er der hart bedrngten Stadt nicht zu Hilfe eilen konnte. Strab urg blieb 189 Jahre v on Deutschland getrennt. a) Jus devolutionis ---- Abwlzungs-Heimsallsrecht.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 44

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
44 ^ Pfalzische oder dritte Raubkrieg. (1688-1697). ^renb ^ mit Trken im Kriege lag. suchte Ludwig seine Lnder- aus Kosten Deutschlands zu befriedigen. Er war Schwager der Pfaw graftn Elisabeth Charlotte, der Gemahlin des Herzogs von Orleans. Als der Kurfürst Karl von der Pfalz starb, ohne Kinder zu hinterlassen, erhob Ludwig im Namen seiner Schwgerin Erbansprche auf mehrere pflzische Frstentmer und lie auch sofort seine Truppen in die Rheinlands einfallen. Die Einwohner wurden beraubt und mihandelt, zahlreiche Drfer und Städte gingen in Flammen ans, das stolz e Heidelberger Schlo san k in Trmmer der Dom zu Speier wurde zerstrt und sogar die Gruft der dort ruhenden Kai)er m srevelhafter Weise geschndet. Zunchst nahmen sich mehrere deutsche Fürsten der hartbedrngten Gegenden an, besonders der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenbura' et zog an den Rhein, eroberte Kaiserswerth und Bonn und zwang die Franzosen zum Rckzugs Als sich dann Holland und England mit Deutschland verbndeten, entbrannte ein europischer Krieg, der neun Jahre lang mit der grten Anstrengung und mit wechselndem Kriegsglcke zu Wasser und zu Lande gefhrt wurde. Zu Ryswijk (Reiweif)1), einem Dorfe beim Haag, kam es tm Jahre 1697 zum Frieden. Freiburg wurde von den Franzosen herausgegeben, Elsa nebst Stra brg blieben bei Frankreich. England. England, das durch den im Jahre 1215 unterzeichneten Groen ^reiheitsbrief" (Ii. T. S. 174) die Grundlage fr feine Staatsverfassung schuf und parlamentarisch regiert wurde, blieb von dem Absolutismus frei. 1. Die beiden ersten Stuarts. Nach dem Tode der Knigin Elisabeth (Ii. T. S. 256) bestieg Jakob I. (16031625), der Sohlt Maria Stuarts, den englischen Knigsthron und vereinigte als König von Grobritannien England, Schottland und Irland zu einem gemeinsamen Reiche. Seine verschwenderische Hofhaltung, seine Abhngigkeit von unwrdigen Gnstlingen und seine Hrte gegen seine katholischen Untertanen erregten eine groe Unzufriedenheit. Der Versuch, ihn während einer Parlamentssitzung in die Lust zu sprengen (Pulver-Verschwrung), wurde uoch frhzeitig entdeckt; die Teilnehmer an dieser frevelhaften Tat wurden hingerichtet. Sein Sohn und Nachfolger Karl I. (16251649) suchte mglichst unumschrnkt zu regieren und berief deshalb das Parlament jahrelang nicht zusammen. Durch seine kirchlichen Neuerungen, besonders auch durch die Einfhrung der bischflichen Kirchenverfassung bei den presbyterischen Schotten machte er sich vollends verhat. Es kam zu einem Kriege zwischen ihm und dem Parlament; spottweise nannte man die Anhnger des Knigs Kavaliere", feine Gegner nach ihrem kurzgefchnittenen Haar ') Den Frieden nannte man spottweise: Rei-weg--Frieden".

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 159

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
1 ' - ---r . 159 Kriegsmanifestes des Herzogs von Braunschweig erklrte die franzsische Regierung das Vaterland in Gefahr". Zahlreiche fr Freiheit und Vaterland begeisterte Freiwillige eilten zu den Fahnen und, gefhrt von tchtigen Befehlshabern, rckten sie an die Greuze. Bei Valmy (Dep. Marne) stieen die feindlichen Heere aufeinander. Der Herzog von Branufchweig begngte sich mit einer nutzlosen Kanonade auf die Stadt und zog mit den preuischen Truppen an den Rhein zurck; die Franzosen folgten ihnen auf den Fersen. Die Städte Sp ei er und Worms wurden von Custiue genommen, Mainz und Frankfurt ffneteu ohne Schwertstreich die Tore, die sterreicher wurden bei Jemappes (bei Mns) vollstndig geschlagen. Die Franzosen erlieen an alle Völker den Ausruf: Krieg den Palsten, Friede den Htten!", Freiheitsbume wurden aufgerichtet und die Frauzoseu als Befreier begrt. b) Der erste Koalitionskrieg. (17931797.) Am 21. Januar 1793 war das Haupt des unglcklichen Knigs von Frankreich auf dem Blutgerste gefallen. Entrstet der eine solche Freveltat schlssen sich auf Veraulafsuug des englischen Ministers Pitt die meisten europischen Staaten (Deutschland, England, Holland, Spanien und Neapel) dem preuisch-sterreichischeu Budnisse (erste Koalition) an. Die Preußen entrissen den Franzosen Mainz, besiegten sie bei Pirmasens und -staise.rslauteru, die fter-reicher nahmen ihnen Belgien; doch die errungenen vorteile der Verbndeten gingen gar bald und nicht zum geringsten Teile durch ihre Uneinigkeit und Unentschlossenst wieder verloren. Der Konvent in Paris ordnete Mnssenau]gebte an, Cgrnot ordnete die begeisterten Scharen, und in Krraschener Schnelligkeit eilten die neuen Heere dem Feinde entgegen. Belgien muten die sterreicher vou neuem preisgeben, Holland wurde erobert und nach sranzsischemmuster zu einem Freistaat, der Batavischen Republik", ./:)ijj- umgebildet. Preußen, dem die Geldmittel zur weiteren Kriegsfhrung < . fehlten, und das seine Stellung in Polen durch das Vorgehe sterreichs-und Rulands bedroht sah, schied aus der Reihe der Gegner Frankreichs und schlo den Tp a r 1 fjrl eben von Basel (1795). Es verzichtete aus alle linksrheinischen Besihungen^jedoch unter der Bedingung^-da ihm spter bei einem allgemeinen Frieden eine anderweitige Ent- < schdignng in Deutschland zuteil wrde. Whreud der groen Kmpfe um das Schicksal Europas blieb Preußen bis 1806 neutral; es verlo viel von seinem Ansehen in Deutschland und erschtterte seine Stellung

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 166

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
166 selbstschtigen Ziele zu erreichen, war ihm jedes Mittel recht, und mit &ist und Gewalt wute er die sich ihm entgegenstellenden Hindernisse zu beseitigen. Edlen Einflssen war er nicht zugnglich, alles war bei ihm Selbstzweck und Selbstverherrlichung. ' Von Gestalt war Napoleon klein, den Korsen verriet die gelbbraune-Gesichtsfarbe, und in seinem grauen berrock und seinem dreieckigen Hute machte er wenig Eindruck- spottweise wurde er deshalb auch le petit corporal" genannt. _Z ^ Strmen der Revolution schlo er sich der jakobinischen Partei an, den Grund zu seinem Kriegsruhme legte er als Hauptmann durch die Eroberung von Toulon; durch geschickte Aufstellung der Geschtze wurde die Einnahme der Stadt erzwungen. Seine baldige Ernennung zum General und seine Verheiratung mit Josephine Beauharnais. der Wttwe des Generals Beanharnais, erffneten ihm den Zututt zu den hheren Gesellschaftskreisen und verschafften ihm das Kommando in Italien. 2. Seine ersten Erfolge als Feldherr, a) in Italien (1797). Die ihm berwiesene zerrttete und mutlose Armee wute Napoleou schnell zu ordnen und ihr Kampfeslust und Zutrauen einzuflen^ Er erstrmte die Addabrcke bei Lodi. bewirkte die bergabe des festen Mantna. zog in Mailand ein und zwang die Lombarden zur Zahlung hoher Kriegsgelder und zur Auslieferung vieler Werke der Kunst und Wissenschaft. Der Friede zu Eampo Formio krnte die erste Ttigkeit des jungen Feldherrn (S. 160). b) in gypten (1798-1799). Nach den glcklichen kriegerischen Erfolgen der jungen Republik behauptete nur England seine Herrschaft und entri Frankreich die meisten seiner Kolonien. Da ein Angriff auf England aussichtslos war, schlug Napoleon den Direktoren in Paris vor. gypten zu erobern, um dann den englischen Einflu im Oriente zu vernichten und die verloren gegangenen fran-zsischen Kolonien durch neue Erwerbungen zu ersetzen. Dieser Vorschlag fand schon aus dem Grunde bei den Direktoren eine gute Aufnahme, weil sich eine Gelegenheit bot, den einflureichen und beliebten Feldherrn, der anfing, ihnen gefhrlich zu werden, ans Paris zu entfernen. Napoleon hoffte, sich in gypten neuen Ruhm zu erwerben, das Heer noch mehr an sich zu fesseln, um dann nm so sicherer seine ehrgeizigen Plne durchfhren zu knnen. Begleitet von vielen Knstlern und Gelehrten, fuhr er im Jahre 1798 ans dem Hafen von Toulon ab und entkam auf feiner Fahrt glcklich den Nachforschungen

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 167

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
167 der englischen Flotte. welche auf dem Mittellndischen Meere kreuzte. Er nahm den Johannitern die Insel Malta, eroberte Alexaudr.a . und machte sich durch die denkwrdige Schlacht bei den Pyram.deu zun. eigentlichen Herru vou gypten. Als inzwischen der englische Ad-miral Nelson die sranzsische Flotte bei Abnkir vernichtet hatte und das Heer von der Rckkehr nach der Heimat abgeschnitten war, zudem die Trkei an Frankreich den Krieg erklrt hatte, drang Napoleon der die Landenge von Suez nach Syrien vor, kehrte aber unterrichteter Sache nach gypten zurck, wo er bei Abukir das Heer der drfen vollstndig besiegte. Inzwischen waren ungnstige Nachrichten von der Kriegfhrung Frankreichs nach gypten gedrungen, und da Napoleon seine Anwesenheit in Frankreich fr wichtiger hielt als am Nil, bertrug er dem General Kleber dm Oberbefehl in gypten und kehrte nach Paris zurck, wo er mit Jubel empfangen wurde. Das von ihm zurckgelassene Heer mnte sich spter den Englndern ergeben, die den Franzosen freien Abzug gewhrten. 3. Napoleon als Konsul, a) Napoleons Staatsstreich. Mit Waffengewalt strzte Napoleon das Direktorium, das seine Un-shigkeit bewiesen und sein Ansehen beim Volke lngst verloren hatte., und lie sich zum Ersten Konsul auf zehn Jahre ernennen. Tat-schlich war er bereits ein Alleinherrscher mit unumschrnkter Gewalt; denn die beiden Mitkonsuln hatten nur eine beratende Stimme. , b) Der zweite Koalitionskrieg. (17991801.) Im Jahre 1798 hatte der franzsische General Berthier den Kirchenstaat in die Rmische Republik verwandelt und den 80jhrigen Papst Pins Vi. nach Valence in Frankreich gebracht, wo er in der Gefangenschast starb. Dem Könige von Sardinien wurde Piemont entrissen und aus der Schweiz die Helvetische Republik'gebildet. Dieses gewaltttige Vorgehen Frankreichs, der Ha der absoluten Frstengewalt gegen die sranzsische Republik, seruer die Hoffnung, verlorene Gebiete zurckzn-gewinnen, hatte die Fürsten Europas enger aneinander geschlossen und zu einem Bndnisse zwischen England. Rußland, der Trkei. sterreich und Neapel (zweite Koalition) gefhrt. Die Franzosen wurden vou dem Erzherzog Karl der den Rhein /, zurckgedrngt, der russische General Snwarow schlug im Verein mit den sterreichern die franzsischen Armeen in Oberitalien und lste die dort gegrndeten Republiken auf. Daun stieg er unter schweren Ver- z lusten mitten im Winter der den St. Gotthard, um die Franzosen auch

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 170

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
4. Napoleon als Kaiser der Franzosen. s^Der dritte Koalltionskrieg (1805) -und der Rheinbund. Napoleon hatte das England Angehrige Hannover besetzt, die Weser und Elbe fr englische Schiffe gesperrt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich booten. Aus Veranlassung Euglaubs traten England, Rußland, Osterreich und Schweden zu einer neuen Verbinbnng (dritte Koalition) zusammen, um Frankreich aus seine alten Grenzen zurck-zufhren. ^ Napoleon verbndete sich mit den sddeutschen Staaten, entri dm sterreichern das von ihnen besetzte feste Ulm, zog in Wien ein und besiegte die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz (1805), während die franzsisch-spanische Flotte von dem Admiral Nelson in der Seeschlacht beim Kap Trasalgar (sdstl. von Cadiz) vollstndig vernichtet wurde. Im Frieden zu Preburg verlor sterreich seine italienischen Besitzungen und mute Tirol an Bayern, die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden abtreten. Anerbem verpflichtete sich i>er (Kaiser ^ranz, Bayern und Wrttemberg als Knigreiche anzuerkennen. meinen Brnber Joseph machte Napoleon zum König von Neapel, nachbem er von Schnbrunn aus erklrt hatte: Der König von Neapel hat aufgehrt zu regieren," sein Bruder Ludwig erhielt die Batavische Republik als Knigreich Hollanb, sein Schwager Murat das neugeschaffene Groherzogtum Berg. Seine Marschlle belohnte Napoleon durch Kronlehen und Erhebung in den Frjtenstcmb. Zur vlligen Vernichtung Dentschlanbs schus Napoleon den Rhein-bunb. Sechzehn Fürsten des sbwestlichen Dentschlanbs sagten sich im Jahre 1806. von Kaiser und Reich los, erkannten Napoleon als Schutz-Herrn an und verpflichteten sich sogar, Frankreich im Kriege zu untersttzen. Hessen-Darmstabt und Baden wrben Groherzogtmer. Dem Kaiser erklrte Napoleon, da er ein Deutsches Reich nicht mehr kenne. Entrstet der eine solche Treulosigkeit der Rhei'nbunbsrften, legte bcr Kaiser Franz Ii. im Jahre 1806 die beutsche Kaiserkrone uieber. Das war das Ende des Heiligen rmischen Reiches beutscher Nation" nach einem tauseubjhrigen Bestaube. b) Fernere Kriege Napoleons. Krieg liegen Wreneu. iehe Seite 176.

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 171

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 171 - Krieg gegen H^ortngat und Spanien. 18081814. Um den Handel Englands, das noch immer als unberwundener Feind Frankreichs dastand, auf dem enropifchen Festlande zu vernichten, suchte Napoleon die Kontinentalsperre in allen Staaten durchzufhren; fast alle Lnder fgten sich feinem Willen, nur die Trkei und Portugal wiesen diese Zumutung zurck, weil sie unter englischem Schutze standen. Napoleon lie deshalb ein Heer in Portugal einrcken und das Land besetzen; die portugiesische Knigsfamilie floh nach der Kolonie Brasilien in Sdamerika. In Spanien waren zwischen dem Könige Karl Iv. und seinem Sohne Thronstreitigkeiten ausgebrochen. Um dieses Land zu einem Lehnsstaate Frankreichs zu machen, lud Napoleon die beiden Fürsten zu einer Zusammenkunst nach Bayonne ein. Durch List und Gewalt zwang er den König zur Abdankung und bertrug die Regierung in Spanien seinem Bruder Joseph, dem bisherigen Könige von Neapel. Mnrat, der bisherige Groherzog von Berg, wurde König von Neapel, das Groherzogtum Berg fiel als erledigtes Lehen an Frankreich. Die Spanier wollten aber von der Fremdherrschast nichts wissen; sie erregten einen allgemeinen Aufstand und erffneten aus ihren Bergen und Schluchten einen erfolgreichen Guerillakrieg' gegen die Franzosen; sie sanden Hilse bei den Englndern, die ihnen ein Heer unter dem General Wellesley (Lord Wellington) schickten. Bevor Napoleon dem neuen Feinde im Sdwesten persnlich entgegentrat, wollte er sich erst .uach dem Osten hin den Rcken decken. Aus dem Frstentage zu Erfurt" schlo er mit dem russischen Kaiser ein Bndnis; Rußland sollte sterreich den Krieg erklären, falls dieses Frankreich angreifen wrde. Dagegen gab Napoleon feine Einwilligung zur Erwerbung Finnlands und der Donaufrstentmer durch Rußland. Zu dem Frstentage hatten sich die Fürsten des Rheinbundes entweder selber eingefunden oder ihre Thronerben gesandt; Preußen war durch den Prinzen Wilhelm vertreten, Ofterreich durch einen General. Napoleon zeigte sich in seiner ganzen kaiserlichen Pracht, aber auch in seiner endlosen Uber-Hebung und grenzenlosen Rcksichtslosigkeit gegenber den deutschen Fürsten. Feste folgten aus Feste, die besten Pariser Schauspieler waren nach Erfurt gekommen, um hier vor einem Parterre von Knigen zu spielen". Auf dem Sck/.achtfelde von Jena wurde eine Hasenjagd (!) veranstaltet, zu der Prinz Wilhelm von Preußen Napoleon begleiten mute. Nachdem das Bndnis mit Rußland zustande gekommen war, brach Napoleon nach Spanien auf, besiegte die Spanier in kurzer Zeit und

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 172

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck. Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809. Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen. Krieg gegen Hsterreich. 1809. 3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg. Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt. Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten. Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen. w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 179

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
In Berlin erlie er am 21. November 1806 die Kontinental-sperre, wodurch er allen unterworfenen Lndern des Festlandes jeglicheu Handel und schriftlichen Verkehr mit England verbot, um dieses Land wenigstens wirtschaftlich zu Grunde zu richten. 4. Preuisch-Eylau und Friedland. Die Trmmer des preu-ischeu Heeres hatten sich zum Teil jeuseits der Oder gesammelt und mit den Russen vereinigt. Bei Preuisch-Eylau kam es am 7. u ii d 8. Februar 1807 zu einer furchtbar blutigen Schlacht, die uu-entschieden blieb; beide Teile rhmten sich des Sieges, nachdem der Kampf wegen Erschpfung abends spt abgebrochen war. Am 14. Juni warf sich Napoleon zwischen die Heere der Verbndeten und brachte den Russen bei Friedlaud eine entscheidende Niederlage bei. 5. Der Friede zu Tilsit. Da es Napoleon gelang, den russischen Kaiser fr sich zu gewinnen, mute Preußen in seiner vlligen Hilslosig-keit Frieden schlieen. Dieser kam am 9. Juli 1807 zu Tilsit zustande. Preußen verlor alle seine Besitzungen zwischen Rhein und Elbe uebst der Festung Magdeburg, serner einen groen Teil seiner polnischen Besitzungen nebst Danzig und Thorn. Von den polnischen Lndern behielt es nur Westpreuen, das Bistum Erm-land und einen schmalen Streifen des Netzedistriktes. Bayreuth kam an Bayern, und kleinere Teile wurden Holland und Sachsen zugewiesen. Preußen durfte nur 42 000 Mann Soldaten halten, mute 112 Mill. Mark Kriegs kosten zahlen und bis zur Abtragung einer bestimmten Summe ein franzsisches Heer von 150 000 Mann in seinen Festungen unterhalten. Seine Hfen mute es den Englndern verschlieen. So wurde der preuische Staat von 306000 qkm mit 9,7 Mill. Einwohnern auf 150000 qkm mit 4.6 Mill. Einwohnern zurckgefhrt. Iv. Greuens Wiedergeburt. 1. Das Elend im Lande. Der Friede zu Tilsit bezeichnet den Standpunkt der tiefsten Erniedrigung fr Preußen. Der König besa das ihm verbliebene Gebiet nur dem Namen nach ; in Wirklichkeit waren die Franzosen die Herren des Landes und schalteten und walteten in der schrecklichsten Weise. Was Napoleon an Kunstwerken im Lande sand, das schickte er nach Paris.

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 294

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 294 und khne Schaffenslust seiner Bewohner nahm das Land auf allen Gebieten einen schnellen und hohen wirtschaftlichen Aufschwung. Whrend in den nrdlichen Staaten besonders Handel und Industrie sich immer reicher entwickelten, blhte in den sdlichen Staaten ein groartiges Plan tagen Wesen. Die Abschaffung der Sklaverei fhrte zu einer Lostrennung der sdlichen Staaten von den nrdlichen; denn während diese die Sklaven fr freie Brger erklrten, behaupteten die Besitzer der groen Plantagen, ohne Sklaven nicht fertig werden zu knnen. Ein Brgerkrieg, der zwischen den Nord- und Sdstaaten ausbrach, endigte mit der Unterwerfung der letztere,: und der Aufhebung der Sklaverei in der ganzen Union; im Jahre 1870 wurde den Negern auch das Stimmrecht zuerkannt. Die Union ist das Land der groen und gewagten Unternehmungen. Auf dem Gebiete der Landwirtschast, des Handels und der Industrie ist es mit Europa in einen gefhrlichen Wettbewerb getreten. Whrend es fr seine reichen natrlichen und knstlichen Erzeugnisse immer neue Absatzgebiete zu gewinnen bestrebt ist, sucht es nach dem Grundsatze Amerika den Amerikanern" (Monroe-Doktrin, so genannt nach dem Prsidenten Monroe, der diesen Grund-satz aufstellte) jeden auslndischen Einflu im eigenen Lande allmhlich ganz unmglich zu machen. $m Kriege mit Spanien (1898) wurden Kuba, Porto riko und die Philippinen mit der Union vereinigt; Kuba erklrte sich 1901 als freie Republik. d) Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges hatte sich die Republik Mexiko, die durch Lostrennung von Spanien entstanden war, in einen monarchischen Staat umgewandelt und den Erzherzog Maxi-milian von sterreich zum Kaiser erhalten; das neue Kaiserreich war durch Napoleon geschaffen und konnte nur durch ihn gehalten werden, was Frank-reich groe Kosten verursachte. Als nach Beendigung des Brgerkrieges die Union Napoleon ntigte, die franzsischen Truppen aus Amerika zurckzuziehen, gewannen die Republikaner in Mexiko die Oberhand. Der Kaiser-Maximilian wurde gefangen genommen, und Napoleon verhinderte es nicht, da er (1867) erschossen wurde. c) Mittel- und Sdamerika. In Mittel- und Sdamerika hatten sich mit der Zeit ebenfalls durch Lostreunuug vom Mutterlande mehrere grere und kleinere Republiken gebildet, die trotz der reichen Natur des Landes infolge der fortwhrenden Brgerkriege keinen oder nur einen geringen wirtschaftlichen Aufschwung nahmen. In Brasilien wurde im Jahre 1889 der Kaiser Pedro vertrieben; er begab sich nach Europa. Das Land wurde in eine Republik umgewandelt. Auch' hier bilden die stetigen Aufstnde ein Hindernis fr die ruhige Entwickelung des Landes. 2. 9tfielt, a) China. Unter den Lndern Asieus schaut das chinesische Reich auf eine lange und reiche Vergangenheit zurck, und schon frhzeitig standen seine Bewohner auf einer beachtenswerten Stufe der Kultur. Bereits im 16. Jahrhundert gelang es den Jesuiten, das Christentum dort einzu-fhren, doch hatten die Christen bei beut starken Fremdenha der Chinesen in blutigen Verfolgungen viel zu leiden.
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